Sonntag, 23. März 2014

Neue Austauschschüler & Frühlingsferien! Part 1

Seit die vorherigen Austauschschüler wieder zurück nach Hause gekehrt sind, habe ich so viel Japanisch gesprochen wie noch nie und ich habe einen riesigen Sprung gemacht. Natürlich mache ich immer noch Fehler aber das mache ich ja sogar auf Deutsch. 
Ausserdem habe ich mich viel mehr mit meinen Freunden getroffen und noch mehr Purikura gemacht. Immer wieder frage ich andere Leute ob sie mit mir Purikura machen wollen. Mein Tagebuch ist daher voll von den Purikura Stickern.
Etwas anderes, was mir aufgefallen ist, ist, dass der Wechselkurs sich ein wenig geändert hat und ich im Grunde im Moment mehr Yen für den gleichen Betrag an Euro bekomme, im Vergleich zu als ich hier angekommen bin.

Am 18.03. (Dienstag) war die Abschlusszeremonie der Drittklässler. Den Tag davor wurde das ganze Ding schon einmal durchgegangen und auch an diesem Tag konnte ich das Event mit einem Wort beschreiben: Langweilig. Erst betraten die Erst- und Zweitklässler die Sporthalle (Die übrigens eine Bühne hat und für allerlei Dinge dient abgesehen von Sport) und setzten sich hin. Dann gingen die Eltern in Reih und Glied zu ihren Plätzen und dann, mit Orchestermusik, liefen die Drittklässler ein, nach Klasse geordnet, mit ihren Lehrern voran. Wir mussten die ganze Zeit klatschen bis auch die letzte sich hingesetzt hatte, was ein bisschen mehr als 5 Minuten dauerte. Das stetige Klatschen hat das ganze irgendwie komisch gemacht, fand ich. Als nächstes kamen Reden. Von Schülern, Lehrern und Leuten, die niemand kannte. Die meisten Schüler sind mittendrin eingeschlafen und ich war auch knapp an der Grenze. Zumindest konnten wir Mittags schon nach Hause.

Dann, am 21. (Freitag), wurde ich von meiner vorherigen Gastfamilie abgeholt und wir haben den Abend mit Filme gucken verbracht.
Am folgenden Tag, mittags, kamen die neuen Austauschschüler an, und ich ging natürlich auch zum Bahnhof um sie zu begrüßen. 3 Mädchen (Deutschland, Thailand, Argentinien) und 3 Jungs (Australien, Frankreich, Brasilien) kamen an, und sahen auch alle recht kaputt aus. Die meisten konnten ein wenig Japanisch und daher konnte jeder ganz gut kommunizieren, zur Not hab ich versucht zu übersetzen. Das war alles irgendwie ein Déjà-vu, nur bin ich ganz alleine hier angekommen und es waren auch nicht so viele Leute da.
Nachdem die Austauschschüler mit ihren Gastfamilien nach Hause gefahren sind, habe ich noch mit den Helfern Purikura gemacht und bin dann auch wieder nach Hause.

Am 23. (Sonntag), bin ich mit meiner (Kurzzeit-)Gastfamilie Schlittschuhlaufen gegangen! In Niigata wurde gerade eine neue Eislaufhalle gebaut, daher sind wir hingegangen:



Wir sind allerdings nur eine Stunde geblieben, zu Mittag haben wir Ramen gegessen, weil ich immer Ramen essen will (Ich lieeeebe Ramen).


 Das Konzert vom Orchester meines Gastbruders fing erst um 4:30 an und wir hatten immer noch genug Zeit, daher gingen wir zum Bowling! Ich hab das schon ewig nicht mehr gemacht und war auch dementsprechend schlecht aber es hat super viel Spaß gemacht. Mika (Gastschwester) und ich haben danach natürlich noch Purikura gemacht ;)


Das Konzert war auch richtig toll! Anscheinend ist Orchestermusik die einzige Musik die mir Gänsehaut verschaffen kann.

Freitag, 7. März 2014

1. Platz!

Am Dienstag und Mittwoch hatten wir "Class-Matches", das heißt alle Erste Klassen (entspricht 10. Klasse) treten gegeneinander an, und alle zweite Klassen (11. Klasse) auch, das sind jeweils 10 Klassen mit rund 40 Mädchen.
Jede Klasse wurde aufgeteilt, in ein Team, das Basketball am Dienstag spielt und das andere, das Volleyball am Mittwoch spielt. Diese Teams sind dann noch wieder in drei Gruppen eingeteilt, die sich abwechseln.
Zum Beispiel spielt 1 - 2 (meine Klasse) ganz am Anfang gegen 1 - 10. Jede der Gruppen spielt eine Weile, und dann wird gewechselt. Die Punkte bleiben, bis die dritte Gruppe von beiden Klassen gespielt hat. Der Gewinner spielt gegen den Gewinner einer anderen Klasse.

Bei Basketball am Dienstag habe ich nicht zugeschaut, aber wir waren auch nicht sehr erfolgreich. Dann am Mittwoch habe ich beim Volleyball zugeschaut, und auch viel angefeuert! Ich konnte nämlich nicht mitspielen, weil mein Fuß immer noch nicht ganz in Ordnung ist. Ich gehe aber wieder zum Tennis Club, also sollte das bald in Ordnung sein. Und ich hab mich echt gewundert, wie sehr sich alle reingesteigert haben ins Spiel! Würden wir das in Deutschland an meiner Schule machen, wäre jeder ziemlich... gezwungen, es zu tun und hätte keine Lust (so wie beim Sportfest). Aber hier hatte ich überhaupt nicht das Gefühl, das einige keine Lust hatten, und selbst die, die nicht so gut waren haben ihr Bestes gegeben. Einige Klassen haben sogar Plakate zum Anfeuern gemalt und geschrieben und einige haben geweint, als sie verloren haben. Letztenendes hat meine Klasse gewonnen! Und es hat so viel Spaß gemacht, obwohl ich nicht mitgemacht habe.

Wir haben dann auch noch schnell ein Klassenfoto gemacht (klicken zum Vergößern):


Mich findet man dann doch ziemlich schnell ;) Hab zwar keine blonden Haare, aber mein Gesicht ist einfach nicht Japanisch und das fällt auf ^^ Bald werden alle Zweitklässler (11. Klasse) und die Klassen werden neu gemischt nach den Fächern der Schüler, das heißt, das vielleicht nur ein paar von meinen Freunden in meiner neuen Klasse sind. Aber so kann ich wieder neue Freunde finden!

Jetzt sind es auch nur noch 4 Monate bis es nach Hause zurück geht und ich sollte langsam mal anfangen, Sachen zurückzuschicken...

Montag, 17. Februar 2014

Valentinstag und mein Geburtstag!

Ich habe echt viel Süßes bekommen, das mal vorneweg. Mein Geburtstag war einen Tag vor Valentinstag und in Japan habe ich auch das Gefühl, das Geburtstagen nicht viel Bedeutung geschenkt wird. Jeder hat mal gratuliert und das wars dann. Ich fand es aber um ehrlich zu sein nicht schlimm, es ist halt normal hier.
Zuhause angekommen habe ich dann die Geburtstagspakete meiner Mutter und meiner Freundin geöffnet und ich hab mich echt gefreut! Ansonsten ist an meinem Geburtstag nicht wirklich viel passiert.

Dann, Valentinstag. Eigentlich ist es so, dass Mädchen den Jungs (teils selbstgemachte) Schokolade und/oder Süßigkeiten geben, aber weil an meiner Schule nur Mädchen sind, geht das eben nicht. Es haben sich einfach alle was gegeben! Ich habe im Grunde von allen anderen 39 Mädchen in meiner Klasse was Süßes bekommen, und natürlich habe ich auch jedem eine Kleinigkeit gegeben. Soooo viel Süßes!

Hab schon einiges (!) gegessen, daher sieht es so wenig aus

Vor etwas mehr als einer Woche sind alle Austauschschüler zurück nach Hause gefahren, die im März gekommen sind oder nur ein halbes Jahr geblieben sind. Am Bahnhof für den Shinkansen war es echt traurig und ich musste auch weinen. Später hab ich dann von dem vielen Schnee gehört, der auch viel in Tokyo gefallen ist, und wegen dem viele Austauschschüler entweder nicht zum Flughafen Narita konnten oder der Flug gecancelt wurde. Es hörte sich alles ziemlich anstrengend an aber letztendlich sind alle gut nach Hause gekommen :) Im März kommen dann wieder neue Austauschschüler.

Nur noch 5 Monate! (Sollte ich traurig oder glücklich sein? Ich glaube ich genieße es lieber noch ein bisschen bevor ich traurig werde.)

Samstag, 25. Januar 2014

Fast schon Halbzeit!

Schon wieder ist es einen Monat her, aber ich finde ehrlich gesagt, dass es so ganz gut ist. So hab ich immer viel zu erzählen!

Mittlerweile ist schon fast die Hälfte meines Austauschjahres vorbei und ich kann gar nicht glauben, wie schnell es vorbei geht.

Ich fand Weihnachten ganz okay. Ich hab nicht viel erwartet, daher bin ich auch nicht enttäuscht. Ich war auch überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung, obwohl das ganze Haus voller Lichter war und die ganze Stadt voll Weihnachtskram war. Allerdings hab ich kein einziges Weihnachtslied gehört und auch sonst war alles irgendwie langweilig. Ich musste am 24. sogar noch zur Schule!
Am Abend gab mir meine Gastmutter ein Paket von meiner Mutter, ich hab sie dann bei Skype angerufen und das Paket geöffnet. Ich fand es echt süß von ihr!
Aber es hat mir wirklich klar gemacht, dass Weihnachten in Japan eher Kommerz ist und keine wirkliche Bedeutung für Japaner hat (ich meine, wer isst denn Kuchen zu Weihnachten?) außer für die, die Christlich sind wie meine Gastfamilie.

Am 26. sind alle Austauschschüler wieder nach Shibata gefahren und haben eine Nacht bei ihren Gastfamilien in Shibata verbracht. Am nächsten Tag sind wir alle zusammen Ski fahren gegangen! Ich bin noch nie Ski gefahren, daher hatten wir einen Skilehrer. Ich hab es aber so schnell gelernt, dass ich nach einer Weile mit dem Finnischen Austauschschüler mit dem Lift hochgefahren bin und zusammen mit ihm Ski gefahren bin. (wie immer klicken um die Bilder zu vergrößern.)







Nach dem Skifahren haben alle Austauschschüler in einem Onsen übernachtet, und obwohl wir alle die Nacht durchmachen wollten sind wir alle schon früh eingeschlafen. Das war wahrscheinlich leider auch das letzte Mal, dass wir uns alle sehen konnten, denn Anfang Februar gehen alle, die im Frühjahr gekommen sind, oder mit mir gekommen sind und nur ein halbes Jahr bleiben, wieder nach Hause. Im März kommen dann neue Austauschschüler.


Silvester war wirklich langweilig. Meine Gastfamilie ist vor Mitternacht ins Bett gegangen und so saß ich dann alleine in meinem Zimmer, habe die Sekunden runtergezählt und mir dann selbst Frohes Neues Jahr gewünscht :D

Am 1. Januar habe ich meine Ex-Gastfamilie besucht und wir sind zusammen zu einem Schrein gegangen, denn meine normale Gastfamilie ist christlich. Es gab super viele Stände und wir haben auch 5 yen in eine Kiste geworfen, zweimal in die Hände geklatscht um sich dann was zu wünschen. Normalerweise läutet man vor dem Klatschen aber da sooo viele Menschen da waren, hat man die Glocke hochgebunden.


 Am 6. Januar musste meine Gastmutter ihre beiden Enkel per Shinkansen wieder zurück nach Osaka bringen und sie fragte mich ob ich denn nicht mitkommen wolle. Wir würden dann auch noch mal in Tokyo halten und sie würde mich nach Akihabara bringen! Natürlich hab ich nicht nein gesagt, und so stiegen wir dann in den Shinkansen von Niigata nach Tokyo und von Toyko nach Osaka. Wir konnten im zweiten Shinkansen Fuji-san sehen!

Natürlich ist das jetzt kein gutes Bild, ist ja aus dem Zug raus fotografiert.
In Osaka angekommen wurden ihre Enkel abgeholt und wir sind in einem Hotel geblieben. Am Tag danach sind wir nach Osaka Umeda gegangen, und sind zum Beispiel hoch ins Sky Building gegangen und in ein Rotes Riesenrad in der Mitte der Stadt. In Namba sind wir zum berühmten Glico Running Man gegangen, der beim Dotonbori Kanal ist, und eine Wasseruhr im Bahnhof in Osaka. Ich habe davon zwar ein Video gemacht, aber hier ist ein Video von Youtube, dass das ganze etwas besser zeigt:



Und hier die Bilder von Osaka:

Das Riesenrad.
Sky Building
Aussicht vom Sky Building
Dotonbori Kanal in Namba
Vor dem berühmten Glico Schild ^^
Am Tag darauf ging es zurück nach Niigata aber wir legten einen Zwischenstop in Tokyo ein und auf meinen Wunsch hin gingen wir nach Akihabara, die Technikstadt in Tokyo. Viele Läden mit Elektronik und auch Manga und Anime gab es dort und ich war echt begeistert! Gekauft hab ich ein paar Spiele in einem Retro Spiele Laden namens Super Potato und eine gebrauchte Playstation Vita, die wie neu war und ich trotzdem einiges an Geld gespart habe. Ich war dann schon ziemlich stolz, dass ich die Verkäufer fragen konnte, ob ich die neuere oder die ältere Version kaufen sollte und was bei den Gebrauchten denn kaputt sei.       




Super Potato hat mich wirklich beeindruckt mit all seinen Retro Spielen.







Alles alte Spiele, teils wirklich Sammlerstücke und der Preis ist gar nicht mal so hoch. Es ist wirklich ein Paradies.



Nun zum nächsten Thema: Ich bin gestern von meinem zweiten Ski-Camp zurückgekommen, diesmal mit meinem Jahrgang. 400 Mädchen und ein paar Jungs (meine Schule nimmt nur wegen eines Clubs Jungs an). Wir sind am 22. morgens losgefahren und nach zwei Stunden Busfahrt dann im Joetsu Kokusai Skigelände angekommen. Ein witziger Fakt: Ein Schweizer hat das Skifahren nach Japan gebracht, daher gibt es so einige Deutsche Wörter im Japanischen. Zum Beispiel Ski Gelände: スキーゲレンデ (Sukii gerende).
Gleich nachdem wir angekommen sind und unsere Zimmer bezogen haben, ging es schon nach draußen und wir hatten Skiunterricht, der für mich ein bisschen langweilig war, weil ich in einer Anfängergruppe war, und ich ja eigentlich die Basics schon konnte. Nachts durften wir eine Stunde alleine Ski fahren.
Am nächsten Tag gab es Vormittags und Nachmittags Skiunterricht und am Nachmittag und in der Nacht hatten wir dann auch wieder Freizeit, wo wir entweder Ski fahren durften oder drinnen bleiben konnten. Gestern, am letzten Tag, hatten wir Vormittags 3 Stunden frei und ich bin mit zwei Freundinnen den ganzen Berg runtergefahren. Wir hatten an dem Tag auch richtig schönes Wetter! Mir ist dann aufgefallen, dass ich steile Abhänge nicht mag, und lieber leicht steile, kurvige Strecken mag, wo man schön schnell um die Kurven fahren kann. Jetzt hab ich auch so langsam genug vom Ski fahren, meine Beine tun weh. Aber als nächstes will ich Snowboard fahren lernen!

Hier die Bilder:
unser Zimmer, für 6 Personen. Unten können 3 auf Futon schlafen...
...und da oben 3 in Betten.






Mit meiner Freundin Moe auf dem Skilift ^^

Das wars auch schon wieder. Ein kleiner Monatsrückblick, ich finde das auch ganz schön, mich an alles noch einmal zu erinnern. Noch ein halbes Jahr, und dann geht es auch schon wieder nach Hause. Natürlich freue ich mich nach Hause zu kommen, aber genau so wie ich mich freue, bin ich auch traurig, Japan wieder zu verlassen. Aber bis dahin mache ich das Beste draus!

またね!


アイリン